Teilprojekt
Levelkonformes Verhalten
Sicherheitskritische Situationen zu erkennen und zu überwachen birgt Herausforderungen für Fahrerinnen und Fahrer. Insbesondere Teilautomatisierung und häufige Wechsel von Fahrkontexten erschweren dabei Fahrprozesse. Durch die Entwicklung eines levelkonformen Verhaltens sollen Fahrerinnen und Fahrer in monotonen Fahr-Phasen unterstützt werden.
Problemstellung
In Fahrzeugen mit AD Funktionalität sind die Rechte und Pflichten des Fahrers/der Fahrerin in verschiedenen SAE Leveln oft intransparent und nur schwer nachvollziehbar. Dies gilt insbesondere für die Level „Teilautomatisierung“ (L2) und „Bedingte Automatisierung“ (L3) sowie beim häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Leveln und verschiedenen Fahrkontexten, wie beispielsweite bei Ortsdurchfahrten während einer Landstraßenfahrt.
Folglich müssen Fahrerinnen und Fahrer während einer Landstraßenfahrt beispielsweise besonders intensiv und kontinuierlich das Fahrzeugverhalten überwachen, um in sicherheitskritischen Situationen die Führung des Fahrzeugs unverzüglich übernehmen zu können. Dies steht jedoch in einem Konflikt mit der menschlichen Fähigkeit, monotone Aufgaben über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig liegt eine hohe Verantwortung bei dem Fahrer/der Fahrerin, da ein Eingreifen insbesondere in solch komplexen Situationen notwendig wird, in denen das Automatisierungssystem die Fahrzeugführung nicht mehr eigenständig durchführen kann.
Es ist somit unabdingbar, Verhalten und Aufmerksamkeit des Fahrers/der Fahrerin kontinuierlich mit den Anforderungen an das aktuelle Automatisierungslevel und die jeweilige Fahrsituation abzugleichen und ihn/sie auch in den vermeintlich monotonen Phasen zu unterstützen, um dieser Problematik entgegenzuwirken.
Lösungsansatz
Die oben genannte Problematik soll hauptsächlich durch Erhöhung der Systemtransparenz, insbesondere durch intelligente Interaktion von Fahrzeug und Fahrer/Fahrerin gelöst werden. Dies geschieht durch einen mehrstufigen Ansatz und der Kombination verschiedener KI-basierter Systeme.
Durch KI-gestützte Fahrerzustandserkennung und Fahrzeugumfelderkennung wird die Grundlage für eine Bewertung des aktuellen Fahrerverhaltens/Fahrerzustands in Bezug auf das aktuelle Automatisierungslevel und den aktuellen Fahrkontext geschaffen. Diese dient wiederum als Basis für eine KI-gestützte und personalisierte Interaktionsstrategie zur optimalen Unterstützung des Fahrers/der Fahrerin im gegebenen Kontext.
Ziel
Fahrerinnen und Fahrer sollen in den vermeintlich monotonen Fahrsequenzen einer teilautomatisierten Fahrt bestmöglich unterstützt werden, um ein rasches Eingreifen in den Fahrprozess zu ermöglichen. Dafür ist die Entwicklung eines Systems zur Sicherstellung und Levelkonformität des Fahrverhaltens notwendig. Eine Kombination von Fahrerzustandserkennung, Fahrzeugsumfelderkennung und intelligenter Interaktionskonzepte führt zu einer zuverlässigen Führung des Fahrverhaltens.
Darüber hinaus geht es darum, das Vertrauen in ein solches System, insbesondere bei unerfahrenen Nutzerinnen und Nutzern eines automatisierten Fahrzeugs, zu stärken und die seltenen Transitionen in niedrigere Automatisierungslevel oder manuelles Fahren so angenehm wie möglich zu gestalten.