Entwicklung der KI-gesteuerten Interaktion im Fahrzeug. KARLI & Audi.

In KARLI arbeitet Audi an den KI-basierten Interaktionen im Fahrzeug hinsichtlich der Personen- und Kontextsensitivität. Ziel ist es, dass sich die Mensch-Maschine-Schnittstelle adaptiv, basierend auf dem Nutzer- und Systemzustand der individuellen Bedienhistorie, verhält.

Autorin: Doreen Engelhardt

Henry Ford sagte einmal „Jeder Käufer kann ein Auto in jeder Farbe haben, die er möchte, vorausgesetzt es ist schwarz.“ Das entsprach in der Anfangszeit ganz dem Verständnis der industriellen Automobilproduktion. Heute aber gibt uns Technologie die Möglichkeit, statt „One-Size-Fits-All-Lösungen“ echte Individualität zu entwickeln. Unsere Kunden sollen das Gefühl haben, dass ihr Audi für sie individuell konfiguriert ist.

Bei KARLI arbeitet Doreen Engelhardt von Audi mit einem Team aus unterschiedlichen Abteilungen, um genau diese adaptive Individualisierung umzusetzen. „Wir fokussieren uns auf die Konzeption und Entwicklung KI‐basierter Interaktionen im Fahrzeug für Personen‐ und Kontextsensitivität“, beschreibt sie.

Unser Ziel innerhalb des KARLI-Projektes ist, dass sich die Mensch-Maschine-Schnittstelle adaptiv, basierend auf dem Nutzer- und Systemzustand der individuellen Bedienhistorie, verhält. Darüber hinaus soll sie entsprechend der Kontextfaktoren im Fahrzeug und außerhalb, dem aktuellen Automatisierungslevel und der aktuellen Bedienaufgabe agieren.

Ganz konkret gesagt, steht primär der Nutzer im Fokus und damit auch die Frage: Was sind die benutzerindividuellen Vorlieben, auf die sich das System situativ anpassen soll?

Um genau das herauszufinden, können wir uns nicht auf große Datenmengen, sprich Big-Data-Ansätze, verlassen, da diese zu generalistisch sind. Wir verwenden hier nutzerzentrierte Methoden, wie innovative aktive Question Answer Agenten, die Manya Sahakyan entwickelt.

Das Prinzip besteht darin, eine proaktive Konversationsinteraktion auszulösen, indem Multi-Agent-Abfrage-Reformulierungen verwendet werden, um Antworten vom Benutzer unter Berücksichtigung aller erforderlichen Kontextinformationen zu erhalten. Diese neue Technik aus dem Bereich der Conversational AI kombinieren wir mit Bedienroutinen, die wir aus der Nutzerinteraktion ableiten.

Das Förderprojekt KARLI ist für Audi besonders interessant, weil es uns einen Rahmen für die holistische Betrachtung der KI-basierten Interaktion bietet. Im Genaueren können wir uns bei KARLI mit der User-Interface-Konzeption sowie Entwicklung von Machine-Learning-Algorithmen und deren Absicherung befassen.

Aus diesem Grund sind im Projekt folgende drei Fachabteilungen involviert: Entwicklung Innovationen User Interface/User Experience, Innovationsmanagement Produkt und Versuchsaufbau und das Innovationszentrum.

Neben den breiten Möglichkeiten, die uns KARLI eröffnet, bietet das Konsortium einen spannenden Austausch und gemeinsames, iteratives Lernen.

Das KARLI-Team von Audi besteht aus den festen Teammitgliedern Manya Sahakyan (technische Entwicklung Question Answer Agent und Lernalgorithmen), Dr. Lena Rittger (Gestaltung User Experience), Martin Satzke (Fahrzeug-Gesamtintegration) und Dr. Vahid Hashemi (KI-Absicherung). Doreen Engelhardt übernimmt, neben der inhaltlichen Arbeit für die Gestaltung der User Experience, die Projektleitung bei Audi sowie die Applikationsleitung für das Arbeitspaket AP-400 „KI-Interaktion“. In diesem Arbeitspaket freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit den Partnern paragon semvox GmbH, INVENSITY, studiokurbos, TWT und Uni Stuttgart IAT.


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