Entwicklung von bilddatenbasierten KI-Algorithmen. KARLI & Fraunhofer IOSB

Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) entwickelt in KARLI bilddatenbasierte KI-Algorithmen. Diese sollen in automatisiert fahrenden Fahrzeugen erkennen, wann sich Fahrer und andere Insassen so verhalten, wie es das aktuelle Automationslevel erfordert.

Autor: Dr. Frederik Diederichs

Fraunhofer ist Europas größte Forschungseinrichtung mit 30.000 Wissenschaftlern an über 70 Instituten in Deutschland. Wir arbeiten vor allem am Transfer von Forschungsergebnissen in Anwendungen. Dabei versuchen wir immer, möglichst nah an aktuellen Anforderungen der Wirtschaft und Industrie zu forschen. Wir entwickeln organisatorische und technische Lösungen für aktuelle und zukünftige Probleme unserer Kunden. Weil wir den Markt gut im Blick haben, verfolgen wir auch strategische Ziele für Anwendungen, die erst in Zukunft relevant werden.

All dies tun wir zu großen Teilen in öffentlich geförderten Konsortialprojekten, eben wie hier bei KARLI, das wir sogar selbst initiiert haben, gemeinsam mit starken Partnern, die ihre Anwendungen und Prozesse mit Hilfe künstlicher Intelligenz neu aufstellen oder verbessern wollen.

Konkret haben wir in diesem Fall den Bedarf nach neuen Ansätzen für die intelligenten Fahrzeuginnenräume der Zukunft gesehen, ausformuliert und Partner gefunden, die diese Roadmap teilen und mit eigenen Zielen ausgestaltet haben. Innerhalb des Konsortiums arbeiten wir eng zusammen, tauschen uns aus, lernen voneinander und können das Thema so schneller und effizienter vorantreiben. Unterstützt wird das Projekt darüber hinaus vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Von Fraunhofer sind in KARLI die Institute für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) und für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) beteiligt.

In der Fraunhofer IOSB-Abteilung „Interaktive Analyse und Diagnose“ (IAD) werden innovative Interaktionsmethoden und kamerabasierte Assistenzsysteme für Fahrzeuge entwickelt. So basiert beispielsweise die IOSB-Entwicklung von Advanced Occupant Monitoring Systemen auf der Bildauswertung zur Personenwahrnehmung für adaptive Mensch-Maschine-Interaktionen (Perceptal User Interfaces). Und die eigenen Deep Learning KI-Verfahren ermöglichen die Klassifizierung von Aktivitäten und Intentionen für intelligente und proaktive Fahrzeuginnenräume und für die Interaktion mit smarten Assistenten.

In KARLI entwickelt das IOSB bilddatenbasierte KI-Algorithmen zur Erkennung levelkonformen Verhaltens und zur Bestimmung von Motion Sickness (Reisekrankheit) bei den Fahrzeuginsassen. Erkannte Aktivitäten und Intentionen verbessern unter anderem die Interaktion mit Fahrzeuginsassen.

Für das Fraunhofer IOSB geht es in KARLI u.a. darum, eine gute und wertstabile Datengrundlage für unsere KI-Algorithmen zu erzeugen. Hier arbeiten wir eng mit den Kollegen vom Fraunhofer IAO zusammen, sowie mit Continental, Ford und Audi, die ebenfalls KARLI-Fahrzeuge auf die Straße bringen.

Zum Autor

Dr. Frederik Diederichs ist am Fraunhofer IOSB als Senior Scientist für die strategische Anbahnung von Forschungs- und Umsetzungsprojekten mit dem Fokus auf KI-Bildauswertung und Fahrerzustandserkennung tätig.

Im Projekt KARLI steht er als technisch-wissenschaftlicher Koordinator vor allem für die inhaltliche Ausrichtung und für gute Arbeitsbedingungen der beteiligten Partner ein. Zusammen mit dem Konsortialführer Christoph Wannemacher von Continental steht er den Partnern auch bei organisatorischen Themen zur Seite und unterstützt die Kooperation und den Austausch.

Dabei treiben ihn die Forschung an sichererer, komfortablerer Mobilität an und wie man Reisezeiten optimal nutzen kann. Die Interaktion mit Technik soll einfach Spass machen.


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