Realdaten für KI-Applikationen. KARLI & IAT.

Das Team des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart steht für einen zentralen Teil der empirischen Arbeit im KARLI-Projekt: Es erhebt subjektive und objektive Messdaten für KI-basierte Applikationen.

Am Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart beschäftigen wir uns mit der integrierten Planung, Gestaltung und Optimierung innovativer Produkte und Prozesse. Im Forschungsbereich der Mensch-Technik-Interaktion liegt ein Schwerpunkt am Institut in der menschzentrierten Gestaltung von Künstlicher Intelligenz, der „human-centered AI“. Dabei erforschen wir Konzepte und Methoden, um KI-basierte Applikationen für eine personalisierte, effiziente und vertrauenswürdige Interaktion des Nutzers zu gestalten, vor allem im Bereich der Fahrzeuginteraktion.

Das Projekt KARLI bietet uns als IAT die Chance, der Erforschung menschzentrierter KI-Applikationen einen Schritt näher zu kommen: Neben der konzeptionellen und theoretischen Ebene steht im Projekt nämlich die empirische Arbeit und das Erheben von Realdaten für KI-Applikationen im Vordergrund. Das setzen wir in Zusammenarbeit mit unserem Partnerinstitut Fraunhofer IAO und deren Wizard-of-Oz Fahrzeug, ein mit Sensorik ausgestattetes Fahrzeug zur Simulierung verschiedener Automatisierungsstufen, um.

Unsere Kompetenz deckt im Projekt ein breites Spektrum an Erhebungen mit subjektiven und objektiven Messdaten ab. Wir entwerfen neue nutzeradaptive Interaktionskonzepte für intelligente Sprachassistenten in iterativen nutzerorientierten Entwicklungsschritten und evaluieren diese mit potenziellen Nutzern. Auch potenzielle Folgen des automatisierten Fahrens wie die Reiseübelkeit, die sogenannte „Motion Sickness“, und deren Auswirkungen auf den Nutzer werden unter Realbedingungen genauer untersucht. 

In KARLI bringen wir vor allem die Methodenkompetenz und das psychologische und linguistische Know-how für KI-basierte Sprachdialoge ein, die für die Applikationsentwicklungen der Projektpartner Audi und Ford unabdingbar sind.

Unser Team am IAT besteht federführend aus Lesley-Ann Mathis und Daniela Piechnik, die beide einen interdisziplinären Hintergrund aus dem Bereich Kognitionswissenschaften ins Projekt einbringen. Dabei handelt es sich um ein Forschungsfeld, das viele der für KARLI relevanten Disziplinen vereint, z.B. Linguistik, Neurowissenschaften, Künstliche Intelligenz und Psychologie.

Daniela bringt in KARLI ihre Expertise aus dem Bereich der Erfassung und Verarbeitung physiologischer Daten ein. Das umfasst beispielweise Eye-tracking-Daten zur Analyse der Blickbewegungen oder Herzfrequenz und Hautleitfähigkeit, um Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand des Nutzers zu ziehen und um im Hinblick auf Motion Sickness eventuelle Änderungen im Wohlbefinden des Fahrers frühzeitig zu detektieren.

Lesley-Ann nutzt ihren linguistischen Background zur Erforschung einer proaktiven Sprachinteraktion mit einem intelligenten Fahrzeug. In Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Audi vertieft sie die Frage, wie man den Nutzer personalisiert zur richtigen Zeit während der Fahrt unterstützen kann, um ihm ein optimales Nutzungserlebnis zu ermöglichen.

Dieser Ansatz der proaktiven Sprachinteraktion wird bei uns auch eingesetzt, um ein Self-Rating-Tool für die frühzeitige Erkennung von Motion Sickness zu entwickeln.

Wir blicken bereits mit Spannung auf die ersten Datenerhebungen mit Nutzern, um neben dem inhaltlichen Beitrag zu den KARLI-Applikationen auch unsere methodischen Kenntnisse für die menschzentrierte Gestaltung von KI-Anwendungen zu erweitern.

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